Wir hatten Glück und wurden gestern Morgen mit
Sonnenstrahlen geweckt. Dann fuhren wir die kurze Strecke an die simbabwische
Grenze zu den bekannten Vic’ Falls – die Viktoria Wasserfälle, die (je nach
angelegtem superlativen Kriterium) die größten der Welt sind, in jedem Fall mit
1,7km Breite und über 100m Höhe mehr als nur beeindruckend. Ich habe sie ja vor
16 Jahren bereits sehen dürfen, damals aber von der anderen (eben simbabwischen)
Seite. Obwohl die Regenzeit bisher nur mäßig verlief sind die Fällt voll mit
Wasser. Dieses mini Regenwaldklima ist wirklich beeindruckend - es ist, als
stünde man unter der laufenden Dusche, so regnet die Gischt der nach unten
tosenden Fälle herab. Man konnte das Ausmaß der Fälle auch nur erahnen, da der
Wassernebel die Sicht nahm (und man von dieser Seite sowieso nicht die gesamte
Breite einsehen kann). Wir hatten zwar Regenjacken an aber der Rucksack mit den
(sehr witzig und vorher gut durchdacht 🤦♀️) –vormals trockenen- Wechselsachen, Uno Spiel etc. war natürlich
genauso vollständig durchnässt 👍 Egal, dieses Spektakel war es wert. Oberhalb der Fälle konnten wir
auch laufen, da sieht das fließende Wasser jedoch trügerisch unspektakulär
aus...
Ein vor allem für die Kinder nachhaltiges
Erlebnis waren noch die Baboons, die zum Teil sehr großen Affen, die hier
überall frei herumspringen. Die kleinen Babys, wie sie sich zum Spielen an Äste
hängen und fallen lassen und miteinander raufen sind ja wirklich süß anzusehen,
aber als ein Baboon unbemerkt von uns angesprungen kam, als ich Raphael gerade
einen Apfel gegeben hatte und ihn umschmiss, war dann kurzfristig nicht so
witzig. Er hatte nur einen kleinen Kratzer und steckte es erstaunlich gut weg,
schimpft seitdem aber ordentlich auf die Affen und auch hier auf dem Campingplatz
sind beide Kinder nun sehr aufmerksam und besorgt, immer alle Kekse & CO
sofort wegzuräumen, „wegen der Affen!“. Ach ja, heute Morgen klaute auch ein
ebenso großes Exemplar die geschlossene Tüte Cornflakes vom Tisch... (uns tat
es nur um den Clip zu, Verschließen leid, da es die hier nicht gibt😀)
Letzte Nacht gewitterte es wieder ordentlich, tagsüber wurde
es dann aber wieder trocken und warm. Aufgrund der massiven Regenfälle machten
wir uns am Vormittag etwas Sorgen, ob wir uns einen anderen Übernachtungsplatz
suchen müssten, da das vor uns sehr stark strömende Wasser mit Sicherheit mehr
als einen 1m anstieg und ein Ende nicht in Sicht schien. Zum Einen bestand (für
uns) die Gefahr der Überflutung, zum Anderen könnte es ggf. auch wieder
Krokodile anschwemmen (die es derzeit hier wohl nicht gibt...) und der vorher
existierende Höhenunterschied, der die Sicherheit hier darstellt, schwand
stark... Glücklicherweise senkte sich das Wasser irgendwann doch so schnell wieder,
wie es gekommen war.
Während Arne und Amira einen Ausflug nach Livingston
unternahmen, faulenzten wir am Pool, spielten zum x-ten Mal „Mensch ärgere Dich
nicht“ und Marie hörte viele Hörbücher; sie hängt seit gestern ein bisschen mit
Durchfall in den Seilen und schäumt nicht gerade vor Energie. Hoffen wir, dass
es schnell wieder besser wird.
Auch heute Abend grillten wir leckeres Rindfleisch (1kg 8
EUR!); gestern und heute verdrückten wir anscheinend knapp 4kg...😳🤗
(ja, es gab auch frisches Gemüse, Okra, Morogo...)😉
Eine weitere Anekdote in Sachen
Reisebekanntschaften: Heute kam eine größere holländische Gruppe in der Lodge
an (auf dem grünen Wald- und Wiesen-Campingplatz sind wir weiterhin allein);
und zwar ein Filmteam, das mit 8 (rüstigen) 80-Jährigen 4 Wochen um die Welt
reist. Die eigentliche Reisegruppe weiß jedoch nicht, wohin es geht. Vorher
waren sie in Jordanien, anschließend, so wurde uns verraten, geht es nach Down
Under. Schon eine witzige Sache. Bei der Gelegenheit erzählte mir „Precious“
(eine Barangestellte), dass die Leute in Sambia maximal 60-70 alt werden,
eigentlich beginnen sie bereits ab dem Alter von 35 zu sterben. Als ich nach
dem Hauptgrund fragte, gab sie an, dass viele die von Ärzten verschriebenen
Medikamente einfach nicht weiter nehmen würden, sondern einfach damit aufhören.
Vermutlich ist der Glaube an den Medizinmann und entsprechende Methoden bei
großen Teilen der Bevölkerung noch deutlich mehr verbreitet als an die
vermeintliche westliche Schulmedizin...
die Grenzbrücke zwischen Sambia und Simbabwe, in der Mitte der Brücke springen manche per Bungee Seil in die Tiefe... |
Dr. David Livingstone |
die "Reisegruppe" |
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